Was ist ein zeitgenössischer Islam?

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Ein Streitgespräch zwischen Lamya Kaddor, Vorsitzende des Liberal Islamischen Bunds (LIB e.V.) und Ahmad Milad Karimi, Verleger und Koranübersetzer.

Milad Karimi: "Für mich sind Begriffe wie "liberal" oder "konservativ" grundpolitische Begriffe. Wenn wir beispielsweise an Ghazali, Ibn Arabi oder Avicenna denken und uns fragen: Waren das nun liberale oder konservative Denker? Ich könnte das nur schwer beantworten. Warum? Weil sie reflektiert und differenziert sind." (Foto: Andree Kaiser)

Milad Karimi: „Für mich sind Begriffe wie „liberal“ oder „konservativ“ grundpolitische Begriffe. Wenn wir beispielsweise an Ghazali, Ibn Arabi oder Avicenna denken und uns fragen: Waren das nun liberale oder konservative Denker? Ich könnte das nur schwer beantworten. Warum? Weil sie reflektiert und differenziert sind.“ (Foto: Andree Kaiser)

Eren Güvercin: Frau Kaddor, Sie haben vor kurzem den Liberal-Islamischen Bund (LIB) gegründet und werben in der Öffentlichkeit für einen liberalen Islam. Was verstehen Sie darunter?

Lamya Kaddor: Ein Grund, den Verein zu gründen, war, eine Alternative zu den bisherigen Verbandsstrukturen und Vertretern eines bestimmten Islams anzubieten. Wir plädieren dafür, dass jeder Muslim sich auch das Recht nehmen soll, für sich selber zu entscheiden, wie er sein Leben gestalten möchte. Das bedeutet für uns, dass die Tore des Idschtihads offen stehen, und dass jeder Mensch, jeder Muslim versuchen sollte, selbstbestimmt sein Leben zu führen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau im Islam. Ich weiß, dass es abgedroschen klingt, aber letztlich ist es schon ein innerislamischer Anspruch, zu sagen, wie wir mit bestimmten Koranpassagen umgehen und sie auf die heutige Zeit übertragen können. Wir wollen dies zumindest zur Diskussion stellen.

Derzeit funktioniert der Islamdiskurs so, dass diejenigen, die Positionen eines „liberalen Islams“ kritisieren, als „konservativ“ etikettiert werden. Müsste man nicht auf politische Zuschreibungen wie „liberal“ oder „konservativ“ verzichten, um dieser Dialektik entgegenzuwirken?

Kaddor: Es sind in erster Linie keine politischen Begriffe. Wir sehen auch in anderen Religionen und Konfessionen, dass es immer schon Unterscheidungen etwa zwischen Reform- oder liberalem und orthodoxem Judentum gegeben hat. Die Gründung des LIB zielte nicht darauf ab, den Begriff „liberal“ als politischen Kampfbegriff zu verwenden. Ich sehe aber schon, dass es in der Öffentlichkeit mitunter so dargestellt wird, als ob es einen tiefen theologischen Graben zwischen liberal und konservativ gebe. Den sehe ich aber nicht so deutlich, weil ich glaube, dass die Grenzen fließend sind. In Relation zu anderen habe ich persönlich in einigen Dingen wahrscheinlich eine konservative Haltung, würde mich aber dennoch als liberal bezeichnen. Was macht aber eine liberal-religiöse Haltung aus, was macht eine konservative oder fundamentalistische Haltung aus? Nehmen wir ein Beispiel aus dem Bereich des gesellschaftlichen Engagements. Viele islamische Fundamentalisten sagen hier ganz klar: Der Islam ist für mich die richtige Religion, und er muss es auch für jedermann sein, ich trage aktiv durch Da’wa [Aufforderung, Einladung zum Islam, E.G.] dazu bei, dass andere zum Islam finden. Konservative würden sagen: Der Islam ist für mich die richtige Religion und sollte es auch für jedermann sein, aber ich trete nicht aktiv dafür ein, dass jeder Muslim werden muss. Ein liberaler Muslim würde sagen: Der Islam ist für mich die richtige Religion, aber muss es nicht zwangsläufig für jedermann sein. Bei letzterem wird der Absolutheitsanspruch, der Wahrheitsanspruch relativiert.

Milad Karimi: Da muss ich widersprechen. Für mich sind Begriffe wie „liberal“ oder „konservativ“ grundpolitische Begriffe. Nimmt man an, dass der Islam zunächst eine Religion sein soll, dann geht es um eine innere, religiöse Haltung. Ob man nun bei der inneren Haltung von einem „liberalen“ oder „konservativen“ Habitus sprechen kann, möchte ich bezweifeln. Der Islam hat ja große Denker und Geister hervorgebracht. Wenn wir beispielsweise an Ghazali, Ibn Arabi oder Avicenna denken und uns fragen: Waren das nun liberale oder konservative Denker? Ich könnte das nur schwer beantworten. Warum? Weil sie reflektiert und differenziert sind: Ihre Haltung war nicht, dass der Islam die einzig wahre Religion ist, sondern, dass der Islam wahr ist und eine Wahrheit hat. Sobald aber der Anspruch auftaucht, dass der Islam die einzig wahre Religion ist, ist das in der Tat eine politische und nicht mehr religiöse Haltung. Wenn Religion – wie auch immer – politisch wird, dann ist sie pervertiert. Die Religion ist nicht eine Sache, die man in sich trägt, sondern Religion ist etwas, was uns trägt.

Kaddor: Wie gesagt, der Beweggrund war nicht, ein politisches Statement zum Ausdruck zu bringen. Es ging vor allem um die Haltung zu Fragen der religiösen Lebenspraxis, die gilt es, von der rituell-spirituellen Dimension zu unterscheiden, und hier kann man sehr wohl entweder eine freiheitliche oder eine restriktive Position einnehmen. Innerhalb unseres Vereins gibt es Positionen, die sehr unterschiedlich sind: von Mitgliedern, die Kopftuch tragen oder nicht, zu Mitgliedern, die praktizieren oder auch nicht. Das, was uns trägt, ist der Gedanke, dass jeder von uns für sich selber entscheidet und es den Menschen um sich herum frei stellt, Dinge anders zu sehen – solange niemand Schaden davon trägt. Das drückt für uns auch das Liberale aus, das es so in konservativen Kreisen einfach nicht gibt.

Lehrstühle für Islamische Theologie werden an verschiedenen Standorten in Deutschland gegründet, um unter anderem einen zeitgenössischen Islam zu schaffen. Wie kann dieser aussehen, ohne seine Authentizität zu verlieren?

Karimi: Die erste und letzte Forderung, die man an diese Lehrstühle haben muss, ist, dass sie denken. Dass sie sich denkerisch mit dem befassen, was hier im Islam sein soll. Keiner fordert von ihnen, dass sie uns vorbeten, sondern, dass sie uns die inneren Zusammenhänge dieser Religion theologisch darlegen.

Kaddor: Die Wissenschaft trägt ja auch dazu bei, die modernsten Erkenntnisse in den Bereich der Theologie einfließen zu lassen. Das bedeutet auch die Frage nach dem Hier und Heute: dass man klärt, was bestimmte Aussagen im Islam heute für uns bedeuten können. Theologen müssen uns das plausibel darlegen.

Man hört oft, dass die Tradition der islamischen Offenbarung mit ihren verschiedenen Rechtsschulen und Methodiken der Exegese in einem Widerspruch zu einem zeitgenössischen Islam stünden. Ist die Überwindung dieser über Jahrhunderte gewachsenen Tradition notwendig? 

Karimi: Die Tradition abzulegen, ist die Methodik der Fundamentalisten. Wenn man das weiterführen will, dann soll man die Tradition ablegen oder verleugnen. Die historisch-kritische Methode hat es im Islam schon immer gegeben, sie ist nichts Neues. Was wir für eine Islamische Theologie in Europa fordern, ist, dass man sich gerade mit der Tradition beschäftigt. Wenn ich Koranexegese betreibe, hat es keinen Sinn, dass ich die Exegeten aus dem 9. Jahrhundert übersetze und dies dann praktiziere. Das ist keine Theologie und schon gar nicht zeitgemäß. Aber diese Exegeten zu kennen, bietet die Möglichkeit einer neuen Theologie. Es geht darum, dass man sich den Koran anschaut und ihn mit den neuesten Methoden der Hermeneutik auslegt. Was heißt es überhaupt, mit einer Sure umzugehen? Was ist eine Sure? Und was ist der Koran? Das sind spannende Fragen.

Kaddor: Ganz genau. Die Tradition ist der Beweis dafür, dass sich die Muslime immer wieder historisierend und kontextualisierend mit dem Koran auseinandergesetzt haben. Deshalb brauchen wir die Tradition. Ich glaube, dass ein Islam losgelöst von seiner Tradition gar nicht bestehen kann. Dann würde ich tatsächlich das machen, was Fundamentalisten tun: den Koran aus seinem Kontext reißen und versuchen, ihn wortwörtlich zu leben. Mir wird ja häufig vorgeworfen, ein liberaler Islam würde Beliebigkeit walten lassen. Im Grunde genommen ist es genau umgekehrt: Das, was Fundamentalisten tun, ist beliebig. Denn sie entscheiden letztlich, welche Verse wortwörtlich zu nehmen sind und welche nicht. Das kann man nur machen, wenn man der Tradition den Rücken gekehrt hat.

Karimi: Aber da muss man auch genauer definieren, was man unter Tradition versteht, und zwischen zwei Ebenen unterscheiden. Zum einen gibt es eine rationalistische Tradition, die jenseits der entwickelten Rechts- und Denkschulen existierte. Auf der anderen Seite haben wir die vier anerkannten Rechtsschulen, welche die Blütezeit des Islams repräsentieren. Mit denen muss man sich auseinandersetzen. Man muss sich auch die Differenzen zwischen den Rechtsschulen genauer anschauen und verstehen, warum es diese Unterschiede gibt. Zugleich muss man darüber diskutieren, ob das, was im Mittelalter entschieden worden ist, die ewige absolute Wahrheit Gottes repräsentiert, oder ob wir uns heute mit den jeweiligen Rechtsschulen auseinandersetzen und sie weiterentwickeln.

Kaddor: … oder aufheben!

Karimi: Um auf die Institutionen zurückzukommen: Ich wäre gegen eine Gleichschaltung. Ich würde mir wünschen, dass dort nicht nur „Liberale“, sondern auch „Konservative“ am Werk sind. Das ist auch gang und gäbe in der Theologie. Schauen Sie sich die Katholische Theologie an: Alleine an der Universität in Freiburg findet man sehr gegensätzliche Theologen, die offen debattieren. Das wünsche ich mir.

Kaddor: Aber das beinhaltet ja gerade das liberale Verständnis, dass man sagt: Es haben außer mir auch andere Recht und dürfen ihre Meinungen diskutieren …

Lamya Kaddor: "Die Gründung des LIB zielte nicht darauf ab, den Begriff „liberal“ als politischen Kampfbegriff zu verwenden. Ich sehe aber schon, dass es in der Öffentlichkeit mitunter so dargestellt wird, als ob es einen tiefen theologischen Graben zwischen liberal und konservativ gebe."

Lamya Kaddor: „Die Gründung des LIB zielte nicht darauf ab, den Begriff „liberal“ als politischen Kampfbegriff zu verwenden. Ich sehe aber schon, dass es in der Öffentlichkeit mitunter so dargestellt wird, als ob es einen tiefen theologischen Graben zwischen liberal und konservativ gebe.“

Wenn es um Integration geht, hört man oft die Forderung, Muslime müssten eine „liberale“ Auffassung ihrer Religion vertreten, um ein guter Staatsbürger zu sein. Der Islamexperte Olivier Roy sagt, dass ihn die Forderung nach einer Reformation des Islams nicht überzeuge: „Die Einpassung der Muslime in den westlichen Kontext hat nichts mit Theologie zu tun, sondern vielmehr mit der Lebenspraxis und den Anstrengungen jedes Einzelnen (…). Das kann über kurz oder lang zu einer Art Reform des theologischen Denkens führen, aber grundsätzlich scheint es mir nicht sinnvoll, Modernität mit theologischem Liberalismus in eins zu setzen.“

Kaddor:Einerseits hat Roy Recht, wenn er sagt, dass die Islamische Theologie wenig mit der Integrationsfrage zu tun hat. Ich glaube, es ist eine Reaktion auf die aktuelle Debatte, die absurderweise nicht vorrangig sozial-politisch, sondern theologisch geführt wird. Deshalb gibt es die Gegenbewegung, die den Islam mit der modernen Welt für kompatibel hält. Andererseits ließe sich über Roys Auffassung von Theologie diskutieren. Die Muslime wenden sie in ihrem Leben automatisch an. Wenn ich darüber nachdenke, wie ich bestimmte islamische Prinzipien auf mein Leben hier übertragen kann, ist das im Grunde genommen schon Theologie. Mir geht es darum, als liberale Muslimin zu sagen: Entscheidet, was ihr wollt, was für euch islamisch ist, solange ihr es selber entscheidet! Orientiert euch dabei an den Theologen, fragt euch, ob ihre Aussagen nachvollziehbar klingen, aber lasst sie nicht über euch bestimmen! Für die Frage nach einem guten Staatsbürger spielt das erst einmal keine Rolle. Es hat den Staat nichts anzugehen, ob ich meine Religion liberal oder konservativ verstehe – solange ich dabei nicht gegen geltendes Gesetz verstoße.

Ist diese Art der Auseinandersetzung mit dem Islam nicht auch in den Verbänden vorhanden? Die Verbände werden ja in der Öffentlichkeit schnell mit dem Etikett „konservativ“ versehen.

Kaddor:Das Problem an den Verbänden ist, dass sie zusätzlich bestimmte kulturelle Traditionen aus den Heimatländern ihrer Gründungsmitglieder vertreten und zum Teil auch politische Ansprüche haben. Es ist nicht mal unbedingt das Theologische. Einige mögen konservative oder auch orthodoxe Prinzipien haben, aber das ist ja zunächst nichts Verwerfliches. Das Problematische an den Verbänden ist ihre politische Einstellung, etwa für alle Muslime sprechen zu wollen. Darüber hinaus fehlt mir die Debatte und der Diskurs. Man hat bei ihnen das Gefühl, jeder Verein macht irgendwie etwas für sich, und sie verständigen sich nicht einmal untereinander. Es gibt eine Führungsriege, die Funktionäre, und der Rest kriegt nichts mit. Das ist der Punkt, was sie „rückständig“ erscheinen lässt. Da frage ich mich, wieso da nicht mehr kommt, denn je mehr wir debattieren, desto mehr Früchte tragen wir. Einzelne sind vielleicht in der Lage intellektuell und theologisch qualifiziert zu debattieren, aber die große Masse der Funktionäre ist es nicht.

Karimi:Es liegt im Wesen der Sache, man kann den Verbandsfunktionären ja nicht vorwerfen, dass sie nicht intellektuell genug sind. Denn das, was sie machen und machen sollen, erfordert nicht Intellektualität. Das sind Verbände und Vereine. Ihre Aufgabe ist nicht, Theologie zu betreiben.

Kaddor:Ihre Hauptaufgabe ist doch die Pflege von Religion?

Karimi:Genau, und das ist aber keine Theologie. Theologie betreibt man nicht, sondern man betreibt das, was man auch als praktische Philosophie bezeichnet, also Moralität und Sittlichkeit. Und Sittlichkeit ist ja nur ein Bereich der ganzen theologischen Debatte.

Kaddor:Es geht schon auch darum, theologische Inhalte zumindest zu besprechen.

Karimi:Genau, es gibt Religionsbeauftragte, die dies tun, und das geschieht auf einer ganz anderen Ebene. Denen geht es ja nicht darum, zu entscheiden, ob man beispielsweise als Muslim von einer Art Substanzlehre ausgehen soll oder nicht, oder ob die Welt einen Anfang haben soll oder nicht. Oder ob der Koran geschaffen ist oder nicht? Das wären grundtheologische Fragen. Die Verbände machen praktische Theologie, das ist eine ganz andere Sache. Das wurde in unserer Tradition schon immer woanders generiert, nämlich inmitten der Gemeinden: Der Beste von uns ist gemäß der Tradition nicht derjenige, der am besten gedacht hat, sondern derjenige, der am besten gelebt hat.

Kaddor:Erstens sind „grundtheologische“ Fragen die Basis religiöser Praxis, das lässt sich wohl kaum abkoppeln, weder historisch noch gegenwärtig. Zweitens müssen wir gerade diese Tradition heute umdrehen: Es darf eben nicht mehr darum gehen, zu schauen, wer seine Religion nach außen wie lebt. Das mag auch eine Frage sein, aber in dieser Welt, in der wir leben, darf sie nicht zentral sein. Zumindest muss man sich vermehrt darum bemühen, beides in ein Gleichgewicht zu bringen.

Karimi:Ist die Gründung eines Vereins dafür eine Lösung? Entweder ist man eine politische Vereinigung, dann ist das sowieso eine andere Sache, oder eine religiöse Vereinigung, dann wäre das eine Sekte. Ein eigens dafür bestimmter Verein, islamisch-theologische Fragen zu bestimmen, wäre demnach per definitionem eine Sekte.

Kaddor:Dann wären ja alle Sekten …

Karimi:Wenn die einzelnen Vereine den Anspruch haben, religiös zu sein, dann sind das Sekten. Wenn wir schon von einer modernen Welt reden, dann erwarte ich von einem Verbandsfunktionär nicht, dass er mir Theologie beibringt. Sie haben ganz andere Aufgaben: Die Muslime in Deutschland brauchen Seelsorger und Leute, die unsere Toten beerdigen. Das ist nicht die Aufgabe eines Theologen. Auch wenn ich unabhängig bin, habe ich ein Herz für die Verbände, weil sie versucht haben, viel zu viel zu machen. Deswegen ist daraus auch nicht viel geworden …

Kaddor:Sie erheben allerdings den Anspruch, eben dies zu tun.

Die Verbände repräsentieren eine große Anzahl an Moscheegemeinden …

Kaddor:… genau, wo Predigten gehalten werden oder religiöse Beratung betrieben wird – auf der Basis von Theologie, oder auf welcher sonst? Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt für meinen Geschmack zu sehr auf der praktischen Theologie und zu wenig auf dem innerislamischen Dialog, der sich zunehmend aufdrängt. Aber um das zu leisten, muss es innerhalb dieser Verbände mehr Menschen geben, die sich speziell mit theologischen Fragen beschäftigen.

Karimi:Man muss ihnen die Arbeit auch wegnehmen. Man sollte nicht nur darauf hinweisen, was sie falsch machen, sondern es geht darum, dass ich hingehe und sage, diese Arbeit, die sie tun, kann ich viel besser machen. Einige Verbände haben auch versucht, Bücher zu machen. Aber wie machen Verbände Bücher? Sie sind ja keine Verlagsanstalten, keine Herausgeber. Sie haben aus ihren Herkunftsländern Bücher übersetzt oder Gebetsbücher für Kinder herausgegeben, die man sich nicht anschauen kann. Sie sind nicht nur sprachlich schlecht, sondern auch in der Gestaltung. Das ist keine Kritik, sondern es berührt mein Herz. Wir können aber auch unseren eigenen Beitrag leisten, in dem jeder das macht, was er am besten kann. Was vor allem sehr wichtig ist – das tun wir gerade in diesem Augenblick -: miteinander streiten, um dann auch klarzustellen, welche Haltungen wir haben, indem wir Farbe bekennen. Dann kann jeder Muslim sehen, wo er sich angesprochen fühlt – Zusammen heißt nicht Einheitsbrei. Aber wenn wir nicht miteinander reden aufgrund persönlicher Ressentiments oder Macht- und Politikspielchen, dann gibt es kein Zusammen.

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