Halleluja…

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#Pegida scheint immer mehr die Sinne von Politikern zu vernebeln, falls das schon nicht vorher der Fall gewesen ist. Kurz vor Weihnachten kommt ein Politiker auf die glorreiche Idee, man möge doch „muslimische Lieder“ (was sind eigentliche ‚muslimische Lieder‘?!) im Weihnachtsgottesdienst singen, als Geste für „Frieden und Toleranz“ (ja, gaaaanz schlau: jeder, der die Idee für bescheuert hält, ist automatisch gegen ‚Frieden und Toleranz‘ *schnarch*).

Und ja, wenn wir schon dabei sind, können auch die Muslime in Moscheen „christliche Lieder“ singen. Ja, das hätte schon Unterhaltungswert: ein KRM-Weihnachtschor beim nächsten Forum am Freitag… Warum nicht, für „Frieden und Toleranz“ tut man doch alles!

Bei allem Respekt für die gute Absicht, die vielleicht hinter diesem Vorschlag steckt: eine Politisierung und Instrumentalisierung des Weihnachtsgottesdienstes und allgemein der Gottesdienste ist der falsche Weg. Man soll bitte die gläubigen Christen und Muslime damit nicht behelligen. Es bedarf keiner „muslimischen Lieder“ auf Weihnachtsgottesdiensten um ein Zeichen gegen Pegida zu setzen, die Stellungnahmen von Bischöfen und anderen Kirchenvertretern in den letzten Tagen waren deutlich genug.

Aiman Mazyeks Vorschlag das Lied „Tala‘a al-badru alayna“ in der Kirche singen zu lassen, als „ein wunderbares Zeichen des Friedens und der Anteilnahme“, klingt eher nach einem verspäteten Aprilscherz. Wie die üblichen Verdächtigen darauf reagieren werden, ist klar: „Islamisierung des Weihnachtsgottesdienstes“. Die Schlagzeilenfixiertheit für die ‚Anerkennung-koste-es-was-es-wolle‘ schafft manchmal skurrile Blüten… Halleluja!

1 Kommentar

  1. Vor Allem zeugt der Vorschlag von einem vollkommenen Unverständnis religiöser Empfindungen. Damit ist er symptomatisch für eine Gesellschaft, die versucht ist, Religion aus der öffentlichen Wahrnehmung zu verdrängen oder höchstens als „Problemfaktor“ definiert. Sowohl Christen, als auch Muslime sollten ein Interesse daran haben, dass Christliches christlich und Muslimisches muslimisch bleibt. Gerade die Unterschiede stellen nämlich auch ein identitätsstiftendes Merkmal dar. Die ganze Schönrederei nervt nicht nur, sondern überdeckt auch die eigentlichen Probleme, nämlich die Unfähigkeit vieler Menschen, tolerant gegenüber Andersdenkenden / Andersgläubigen / Anderslebenden zu sein. Man muss nicht alles gut finden, um es zu tolerieren, aber nur so wird Toleranz auch zu einem richtigen moralischen Wert. Ansonsten wäre es nur Heuchelei… was es ja häufig auch leider ist.

    Schöner Beitrag, Danke dafür!

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